Neue Brutmöglichkeiten für Schleiereulen in Hungen

Eine außer­ge­wöhn­li­che Beob­ach­tung führ­te vor Weih­nach­ten zu einer beson­de­ren Akti­on in Hun­gen: Land­wirt Jörg Reich­hart ent­deck­te eine Eule in sei­ner Maschi­nen­hal­le. Besorgt, das Tier könn­te Schwie­rig­kei­ten haben den Weg ins Freie zu fin­den, und zugleich inter­es­siert an einer lang­fris­ti­gen Unter­stüt­zung der Schlei­er­eu­le, wand­te er sich an den ört­li­chen NABU.

Bei einem gemein­sa­men Ter­min mit Bodo Fritz (NABU Langd) wur­de schnell klar: Es han­del­te sich auf­grund der gefun­de­nen Gewöl­le zwei­fels­frei um eine Schlei­er­eu­le. Die­se sel­te­ne Eulen­art ist auf geeig­ne­te Nist­mög­lich­kei­ten ange­wie­sen, um ihren Bestand zu sichern.

Dank schnel­ler finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de konn­ten drei Schlei­er­eu­len­käs­ten bestellt und recht­zei­tig vor Weih­nach­ten gelie­fert wer­den. Am 28. Dezem­ber war es schließ­lich so weit: In einer gemein­sa­men Akti­on von Bodo Fritz, Wolf­gang Macht und Eck­hard Rich­ter (bei­de NABU Horl­off­tal) mit logis­ti­scher Unter­stüt­zung durch den Land­wirt Jörg Reich­hart, wur­den ein Kas­ten in der Fahr­zeug­hal­le instal­liert. Der Nist­kas­ten wur­de auf einem Außen­bal­ken inner­halb der Hal­le befes­tigt, und pas­send zur Ein­gangs­lu­ke des Kas­tens wur­de ein Loch im Außen­be­reich der Hal­le ein­ge­rich­tet. Die­se spek­ta­ku­lä­re Akti­on war nicht nur effek­tiv, son­dern berei­te­te allen Betei­lig­ten gro­ße Freude.

Mit der Instal­la­ti­on des Kas­tens wur­de eine wich­ti­ge Brut­mög­lich­keit für die Schlei­er­eu­le im Wes­ten der Gemar­kung Hun­gen geschaf­fen. Die bei­den wei­te­ren Käs­ten sol­len in Kür­ze an geeig­ne­ten Stand­or­ten in der Kern­stadt ange­bracht wer­den, um die Lebens­be­din­gun­gen die­ser bedroh­ten Tier­art wei­ter zu verbessern.

Die Schlei­er­eu­le ist in Deutsch­land inzwi­schen sel­ten gewor­den, da ihr Lebens­raum durch den Rück­gang von alten Gebäu­den und Scheu­nen sowie durch den Ver­lust von offe­nen Jagd­ge­bie­ten immer wei­ter ein­ge­schränkt wird. Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Land­wirt, ört­li­chen NABU-Grup­pen und Land­kreis zeigt, wie mit ver­ein­ten Kräf­ten Natur­schutz aktiv umge­setzt wer­den kann.

Foto: Frau Reichhart

Text: Anika Denninger